Auf der Suche nach Sicherheit

22.08.2023

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Dieser Beitrag ist erschienen im Ergon Magazin SMART insights 2023. Magazin kostenlos bestellen.

Giorgio Tresoldi ist Leiter Internationale Beziehungen und Scouting beim 2019 gegründeten Cyber-Defence Campus von armasuisse Wissenschaft und Technologie. Als Kurator von Technologie und Team, und als Schnittstelle zwischen Armee, Forschung und Wissenschaft hat er den Schweizer Erfolg bei der Locked-Shields-Übung mitgestaltet. Er gibt einen Einblick in den Prozess sowie eine Einschätzung zur Lage der Schweiz als Cybernation.

Was ist dein Aufgabenbereich?

Ich durchforste den globalen Markt nach richtungsweisenden Cyber-Security-Lösungen, die den Bedürfnissen des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) und der Bundesverwaltung gerecht werden. Natürlich ist hier das hohe Sicherheits- und Schutzthema zentral, doch es geht im weiteren Sinne auch um Data Science und Machine Learning.

Wie hängt die Locked-Shields-Cyber-Defence-Übung damit zusammen?

Bei «Locked Shields» sind wir in vielerlei Hinsicht involviert. Wir beraten die Armee zu Technologien, die für die Übung relevant sein könnten, und wir dienen auch als Schnittstelle zu deren Beschaffung. Zudem evaluieren wir potenzielle Teilnehmer:innen. Dank unserer Forschungsprojekte haben wir ein Netzwerk an Koryphäen zu jeglichen Themen. Und da «Locked Shields» viele Daten generiert, unterstützen wir das Team bei der Auswertung. Hier kommt unsere grosse Expertise in Data Science zum Zug.

Bei der Übung 2022 kam Airlock Gateway zum Einsatz.

Genau. Wir fanden den Einsatz von Web Application und API Protection interessant. Also sahen wir uns nach Schweizer Herstellern um, die zur Technologie auch einen Experten stellen, der noch einige Tage Militärdienst zu leisten hat, was bei Ergon der Fall war. Für uns war das die perfekte Kombination.

Giorgio Tresoldi vom Cyber-Defence Campus

«Es steht nicht im Fokus, woher die Firma kommt, solange sie höchste Qualität liefert.»

Giorgio Tresoldi Leiter Internationale Beziehungen und Scouting, Cyber-Defence Campus

Wie wichtig ist der Einsatz von Schweizer Technologie?

Die Lieferkette ist auch im Bereich von Software zunehmend problematisch. Deshalb ist eine kurze Lieferkette vorteilhaft. Sie erlaubt eine bessere Nachvollziehbarkeit. Das macht Schweizer Technologie wichtig.

Beschützt uns eine Schweizer Software besser als eine andere?

Ich bin kein Fan von Pauschalaussagen. Es gibt überall auf der Welt starke und schwache Software-Firmen – das ist in der Schweiz nicht anders. Es steht nicht im Fokus, woher die Firma kommt, solange sie höchste Qualität liefert. Das neue Beschaffungsrecht legt einen grösseren Wert auf Nachhaltigkeit. Da haben Schweizer Firmen sicher ein grosses Potenzial. Selbstverständlich werden aber immer die WTO-Regeln sowie das geltende Beschaffungsrecht eingehalten.

Wie gut ist die Schweiz auf einen Cyberangriff vorbereitet?

Es ist schwierig, dies generell zu beantworten, da wir von einer grossen Bandbreite an Firmen reden – vom KMU mit drei Personen, bei dem eine Person sich um die IT kümmert, bis hin zu Milliardenunternehmen wie hiesige Pharmakonzerne – und die kann man nicht über einen Kamm scheren. Ich kann höchstens eine Aussage auf der Stufe von Bund und Armee machen: Meiner Meinung nach sind wir im Vergleich zu vielen Ländern auf einem guten Niveau. Aber es gibt natürlich immer Luft nach oben.

In welchen Bereichen siehst du Verbesserungspotenzial?

Ich denke, dass wir bei jeglichen Software-Themen, die Automatisierungen anbelangen, noch ein grosses Verbesserungspotenzial haben. Derzeit haben wir zu wenig Personen, um die Daten anzuschauen und Projekte durchzuführen. Würde man die Automatisierung erhöhen, könnte man mit gleich viel Personen mehr erreichen.

Welche Bereiche sind am ehesten einem Cyberangriff ausgesetzt?

Da gibt es unterschiedliche Ebenen und Branchen. Zum Beispiel bei «financially motivated crime» werden Organisationen angegriffen, damit sie bezahlen. In Spanien gab es Angriffe auf ein Spital und Operationen mussten verschoben werden. Die Hacker-Gangs wissen natürlich, dass ein Spital den Betrieb nicht unterbrechen kann.

Du hast erwähnt, dass die meisten Mitarbeiter:innen des Cyber-Defence Campus noch studieren.

Jährlich führen wir mit 30 bis 40 Student:innen und Praktikant:innen Projekte für das VBS durch und viele machen einen PhD, verfügen also über eine solide wissenschaftliche Basis. Was wir im Rahmen der Semester- oder Masterarbeiten anbieten, sind Anwendungsfälle, die für die Cyber Defence der Schweiz bedeutend sind. Es kann also gut sein, dass die Arbeiten von Student:innen später einmal beim VBS oder beim Bund genutzt werden, um die Cyber Defence zu verbessern. Der Cyber-Defence Campus ist aber nicht nur an der Zusammenarbeit mit der akademischen Welt interessiert, sondern auch mit der Privatwirtschaft.

Ihr bietet ja sogar einen Proof of Concept Fellowship an?

Ja, genau. Dieses Fellowship ist noch ganz neu und es geht darum, ein Produkt zu entwickeln. Bisher hat noch niemand das Fellowship absolviert, aber ich freue mich auf die zahlreichen Bewerbungen eurer Leser:innen (schmunzelt). Am besten gleich direkt an cydcampus@armasuisse.ch.

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