Wagemutig in Richtung Podest

07.11.2022

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Dieser Beitrag ist erschienen im Ergon Magazin SMART insights 2022. Magazin kostenlos bestellen.

Sarah Springman scheut keine Herausforderung und hat als Bauingenieurin, Akademikerin und Triathletin erfolgreich die Balance zwischen Arbeit und Sport gefunden. Einmal hat sie sich sogar spontan als Künstlerin versucht und Herrn Schmitt, den Kater ihres Nachbarn, auf einem Ölgemälde verewigt. Die ehemalige Rektorin der ETH Zürich spricht von Respekt, früher Nachwuchsförderung und ihrer Erfahrung, den Ärmelkanal bei 13 Grad ohne Neoprenanzug zu durchqueren.

Sie haben sich als Frau schon früh auf einen sehr männerdominierten Beruf konzentriert. Woher kommt Ihre Leidenschaft für das Ingenieurwesen?

Dinge zu «bauen», hat mich immer fasziniert – seien es Dämme über Bäche am Strand oder Erweiterungen an einem Baumhaus in einer vom Blitz zweigeteilten Eiche. Bauen und Konstruieren sind motivierende Tätigkeiten und regen zum Denken an.

Sie sagen von sich selbst, dass Sie gerne etwas erreichen. Was hat Ihren Leistungswillen und Ihre Entschlossenheit beeinflusst?

Ich wuchs als Mädchen mit drei jüngeren Brüdern auf. Ich vermute, dass mich das prägte. Ich musste zeigen, dass ich aktiv war und Dinge anpacken konnte. Warum ich so kompetitiv war, weiss ich nicht wirklich. Vielleicht, weil ich die Frauen in der Familie meiner Mutter beobachtete, die ähnliche Tendenzen zeigen respektive gezeigt haben.

Sie haben parallel zwei sehr beeindruckende Karrieren verfolgt: einerseits als Ingenieurin, andererseits als einflussreiche Sportlerin. Was ist das Geheimrezept für eine solche Leistung?

Ich habe zur richtigen Zeit die richtigen Prioritäten gesetzt. Dazu kommen ein gutes Zeitmanagement und etwas Disziplin. Ein Beispiel: Während ich promovierte, nahm ich mir übers Jahr verteilt etwa drei Monate frei, um mich auf den Ironman in Hawaii vorzubereiten. Meine experimentelle Arbeit mit der geotechnischen Zentrifuge konnte ich so einplanen, dass ich Sport und Beruf unter einen Hut bringe.

«Vielfalt, Kompetenz, Engagement und Respekt sind unerlässlich, wenn man das beste Team aufbauen will.»

Sarah Springman ehemalige Rektorin der ETH Zürich und Dame Commander of the Order of the British Empire

Haben Sie in Ihrer Sportkarriere Dinge gelernt, die Ihnen in Ihrer beruflichen Laufbahn helfen?

Geholfen hat mir das Wissen, dass ich einige sehr kritische Erfahrungen erfolgreich überstanden habe. Ich habe beispielsweise bei 13 Grad und ohne Neopren-Anzug als Teil der London-Paris-Triathlon-Staffel den Ärmelkanal durchquert. Und ich bin beim Ironman-Rennen zusammen mit 1500 Menschen geschwommen. Die Erinnerung an diese Erlebnisse hat mir in herausfordernden beruflichen Situationen immer Mut gemacht. Ich fragte mich dann jeweils: «Kann diese Situation wirklich schlimmer sein?»

Auf welchen Ihrer vielen Erfolge sind Sie am meisten stolz?

Ich bin sehr stolz darauf, wie die ETH als Ganzes auf die Pandemie reagiert hat und wie alle an einem Strang gezogen haben: in der Lehre, in der Forschung, in der Innovation. Student:innen und Mitarbeiter:innen haben mit vereinten Kräften dazu beigetragen, Lösungen zu finden, um das sich ausbreitende Virus unter Kontrolle zu halten. Besonders gefreut hat mich, dass wir drei Prüfungsdurchgänge mit voller Teilnehmerzahl durchführen konnten. 10 000 bis 13 000 Student:innen schrieben im Schnitt fünf Prüfungen pro Tag. Und das während fünf Wochen. Fazit: Es gab nur eine Handvoll positiver COVID-19-Fälle.

Was war Ihr grösster Misserfolg?

Das ist in vielerlei Hinsicht eine schwierige Frage. Wenn wir bei der Pandemie bleiben: Ich hätte mich während des ersten Lockdowns dafür einsetzen sollen, dass die experimentelle Lehre und die experimentelle Forschung gleichgestellt werden. Denn die Student:innen, die Masterprojekte in der experimentellen Lehre machten, verloren so fast ein ganzes Semester. Im Nachhinein haben wir das umgesetzt.

Sie sind im Beruf und im Sport eine Botschafterin für Vielfalt und Chancengleichheit. Woher kommt diese Leidenschaft?

Einerseits ist es einfach richtig, sich dafür einzusetzen. Auf der anderen Seite sind Vielfalt, Kompetenz, Engagement und Respekt unerlässlich, wenn man das beste Team aufbauen will. Zudem sollen all jene, die entweder absichtlich oder aus Unwissenheit diskriminiert werden, die Möglichkeit bekommen, ihre Ziele zu erreichen. Vieles kann hinter den Kulissen geschehen, ohne dass es jemand merkt.

Ergon setzt sich für Chancengleichheit ein und betreibt aktive Nachwuchsförderung an Informatiktagen und durch Lehrstellen. Ergon arbeitet mit Studentenvereinen und Schulen zusammen, um Tage der offenen Tür und Schnuppertage anzubieten. Wie beurteilen Sie dieses Engagement?

Ergon hat einen grossen Vorteil, der für alle klar ersichtlich ist: Bei Ergon steht eine herausragende Frau als CEO an der Spitze. Und was man sehen kann, kann man erreichen. Aber wie sagt man so schön: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Das heisst, das gesamte Unternehmen muss sich so aufstellen, dass Frauen in allen Lebensabschnitten dort arbeiten können – egal, ob als Single, Partnerin oder Mutter. Wichtig ist, dass wir junge Frauen begeistern und ihnen zeigen, dass Wissenschaft und Technik Spass machen. Das sollte meiner Meinung nach vor der Pubertät beginnen. Wir müssen sie zur richtigen Zeit abholen und herausfordern. Schulen sind ebenso wichtig wie Eltern und Grosseltern. Auch das Recruiting und die Bindung von Mitarbeiter:innen sind zentral: Jobs müssen einen Beitrag leisten, der die Welt verändern kann.

Welche Person hat Ihren beruflichen Werdegang besonders geprägt?

Ich hatte verschiedene Mentor:innen in den unterschiedlichen Phasen meiner Karriere als Ingenieurin. Ebenso wie in meinen Rollen als Athletin, als Sportfunktionärin und als Reserveoffizierin in der Territorial Army. Sie alle haben mich ermutigt, mich für verschiedene Aufgaben zu bewerben. Und sie haben mich dabei unterstützt, die Aufgaben erfolgreich zu bewältigen.

Welchen Rat würden Sie einer Person geben, die zum ersten Mal eine Führungsposition übernimmt?

Erwarte von niemandem, dass er oder sie etwas Schwieriges oder Gefährliches tut, das du selbst nicht tun würdest.

Können Sie unseren Leser:innen etwas über sich verraten, was man noch nicht weiss?

Vor einem Weihnachtsessen nahm ich an einem einstündigen Ölmal-Workshop mit Mitgliedern des Rektorenteams teil. Ich schaffte es tatsächlich, ein ganz passables Porträt von dem wunderschönen schwarz-weissen Kater meines Nachbarn – er heisst Herr Schmitt – vor einem ziemlich verschmierten, fleckig-bunten Hintergrund zu malen. Und das, obwohl ich vorher noch nie etwas mit Ölfarben zu tun hatte. Das Bild habe ich übrigens heute noch.

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