Webapplikation zur Steuerung des Materialflusses

Zürich, 14.08.2015 – Referenz Bossard

insightsPageview({ aktuelles_topic: 'Webapplikation zur Steuerung des Materialflusses', aktuelles_category: 'corporate,industrie-nicht-sichtbar', aktuelles_date: '14.08.2015' })

 

Für die Montage von Geräten und Anlagen sind unzählige Kleinteile wie Schrauben, Muttern oder Dichtungen notwendig. Diese sogenannten C-Teile kosten praktisch nichts. Wenn aber eine Produktionslinie blockiert ist, weil C-Teile ausgegangen sind, entstehen hohe Kosten. Der Beschaffungsaufwand ist im Vergleich zum Einkaufsvolumen sehr hoch – hier setzt die Firma Bossard an. Das Zuger Unternehmen hat sich auf die Logistik von C-Teilen spezialisiert und dafür eine eigene Software entwickelt. 2013 wurde Ergon beauftragt, die Lösung zu überarbeiten und durch eine moderne Webapplikation zu ersetzen.

Die Firma Bossard unterstützt ihre Kunden in 26 Ländern weltweit mit Logistikkonzepten, um neue Produktionslinien bestmöglich einzurichten. Zentral sind dabei die optimale Auslegung, Grösse und Anordnung der C-Teile-Behälter. Seit Ende der 1990er-Jahre werden diese Behälter mit SmartBin überwacht. SmartBin ist ein von Bossard entwickeltes vollautomatisches System, das konventionelle Lagerbehälter mit Gewichtssensoren kombiniert und die Füllmengen kontinuierlich an Bossard übermittelt. Sobald ein bestimmtes Gewicht unterschritten wird, werden dem Kunden automatisch neue Teile geliefert.

Ab Anfang 2000 entwickelte Bossard ARIMS, eine Inhouse-Softwarelösung, die das Ausstatten der Produktionslinien unterstützt, die Daten der Waagen automatisch verarbeitet und Bestellungen auslöst. Auch die Verwaltung der Kunden wird über die Software abgewickelt. Über die Jahre entstand so ein komplexes, umfassendes und vollautomatisches Beschaffungssystem.

Webapplikation statt Delphi-Software

2013 beschloss Bossard, ARIMS neu aufzusetzen: «Das System funktionierte zwar noch gut, doch der Unterhalt der Delphi-Software war aufwändig. Wir wollten deshalb auf eine moderne Plattform wechseln, bevor Probleme auftreten», sagt Urs Güttinger, CTO. Die Ausschreibung für die Webapplikation, die allen Kunden und Mitarbeitenden den schnellen Zugriff auf den Materialfluss ermöglicht, wurde mehreren Softwarefirmen zugestellt. Nach mehrstufiger Evaluation ging der Auftrag zur Neuentwicklung an Ergon, die mit ihrem Know-how, hochqualifizierten Mitarbeitenden, modernen Entwicklungsmethoden und entsprechenden Referenzen überzeugen konnte.

«Die Softwareentwickler von Ergon arbeiten auf einem hohen technischen Niveau.»

Urs Güttinger CTO, Bossard Group

Softwarearchäologie

Eine wichtige Funktionalität der Softwarelösung ist die automatische Verarbeitung der Bestellungen. Über die Jahre wurden diverse Spezialfälle abgebildet und ein hochkomplexes System erarbeitet. Damit die Details aus dem früheren System nicht verloren gingen, hat Ergon den Delphi-Code im Bereich der Bestellverarbeitung Zeile für Zeile analysiert und eine Spezifikation erstellt.

Offlinefähigkeit

Eine wichtige Anforderung seitens Bossard war, dass die neue Software webbasiert und dennoch offlinefähig sein musste, arbeiten die Logistiker doch teilweise bei Kunden an Orten ohne Internetanbindung. Diesen scheinbaren Widerspruch lösten die Softwareingenieure von Ergon mit einigen Kniffs: Steht ein Kundenbesuch an, werden die notwendigen Daten vorgängig auf den lokalen Rechner kopiert. Beim Kunden startet der Mitarbeiter ARIMS lokal mit einem Doppelklick auf das Application-Icon. Es öffnet sich der Browser; der Benutzer wähnt sich online. Der Browser verbindet sich dabei auf das lokal gestartete System – im Hintergrund wird ein ähnliches System initialisiert, wie es im Onlinefall Verwendung findet.

Im Parallelbetrieb getestet

Im Frühling 2015 wurde die neue Applikation bei Bossard parallel zur bestehenden in Betrieb genommen. Damit wurde sichergestellt, dass das neue System zu denselben Resultaten wie das alte führt. Nach dem Parallelbetrieb wurde das alte System ausser Betrieb genommen. Die neue Lösung hat sich in der Praxis bewährt und wird stets weiterentwickelt.