Dieses Interview ist Teil des Ergon-Magazins SMART insights 2021. Magazin kostenlos bestellen ->
Viele Menschen mit vielen Ideen und noch mehr Meinungen. Umsetzer:innen unterstützen das Team dabei, den Fokus zu finden und zu wahren. Pflichtbewusst, zuverlässig und mit der nötigen Disziplin.
Warum ist der Fokus besonders in grossen und komplexen Projekten wichtig?
Ohne Fokus besteht die Gefahr, sich zu verzetteln und nichts zu Boden zu bringen. Ich war eine Zeit lang als Quality Manager (QM) in einem Projekt tätig. Hier haben wir gemeinsam im Team geschaut, wo wir stark sind und wo wir aber auch Probleme haben und investieren müssen. Anschliessend galt es, auf das zu fokussieren, bei dem mit geringstem Aufwand der höchste Mehrwert erreicht wird.
Wie schaffst du es, diesen Fokus zu wahren, wenn immer wieder neue Ideen und Themen dazukommen?
Gute Strukturen helfen vor allem in grösseren Projekten. In dem Projekt, in dem ich QM war, hatte diese Stelle natürlich diese Verantwortung. Einmal die Woche haben wir uns mit allen Stakeholder:innen abgestimmt, welche Themen adressiert werden müssen, und diese priorisiert. Mit einem gesunden Mass an Pragmatismus natürlich. So stellten wir sicher, dass wir immer auf dem richtigen Weg waren.
Was heisst dieser Pragmatismus für die Zusammenarbeit im Team?
Dass wir uns strukturieren, Themen abwägen, uns gemeinsam einigen und dann auch konsequent dranbleiben. Wichtig ist, auch entscheiden zu können und nicht alles zu Tode zu diskutieren. Hinterfragen und Reflektieren ist wichtig, keine Frage. Es braucht dennoch auch mal das Vertrauen und den Mut, festzulegen, dass das Entschiedene gemäss unserem aktuellen Wissen das Beste ist, wir jetzt darauf fokussieren und es für die nächsten 2–3 Monate nicht hinterfragen. Entscheidend ist hierbei die Akzeptanz des Teams, auch wenn es nicht die Präferenz aller Teammitglieder war. Deshalb ist es zentral, einen Konsens zu finden und sicherzustellen, dass alle am gleichen Strick in die gleiche Richtung ziehen.
«Die Basis für eine gute Zusammenarbeit ist ein gewisses Mass an emotionaler Sicherheit und gegenseitiger Respekt.»
Wer kümmert sich darum in einem Team?
Das kann die Projektleitung sein, muss aber nicht. Es kann sein, dass es sich dynamisch ergibt und es eine Person gibt im Team, die eine besondere Passion für so etwas hat oder spezielles Know-how und die das dann entsprechend organisiert und strukturiert.
Was machst du gerne?
Ich mag Herausforderungen. Auf technischer Ebene, aber auch auf organisatorischer. Gerade in grösseren Projekten finde ich es extrem interessant, wenn man wirklich Steuerungs- und Beeinflussungsmöglichkeiten hat und damit substanziell etwas verändern kann.
Welche Kompetenzen zeichnen ein ideales Team aus?
Es braucht viele verschiedene Kompetenzen, zum Beispiel Personen, die gute Ideen haben. Dann welche, die alles strukturieren können und auch sicherstellen, dass Aufgaben abgearbeitet werden. Technisch fundierte Menschen, die alles bis ins letzte Detail kennen. Das Wichtigste ist, dass alle ihren Beitrag gemäss ihren Fähigkeiten leisten können und miteinander kommunizieren. Was es nicht braucht, sind Leute, die einfach ihren Egotrip durchziehen und denen es egal ist, was um sie herum geschieht.
Die Basis für eine gute Zusammenarbeit ist ein gewisses Mass an emotionaler Sicherheit und gegenseitiger Respekt. Einander zu sagen, wir reissen das gemeinsam, wir sind zusammen auf dem Weg. Und auch wenn jemand mal etwas verhaut, ist es egal, solange wir wissen, wir tragen es gemeinsam als Team und können uns aufeinander verlassen.
Dieses Interview ist Teil der Serie «Stille Held:innen» im SMART insights 2021. Eine Übersicht mit allen Interviews finden Sie hier.