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Mit der Marke Feller sind die meisten Schweizer:innen wortwörtlich schon in Berührung gekommen, wohl ohne es zu wissen – das Unternehmen produziert Lichtschalter, Steckdosen und Heimautomationslösungen und ist mit 80% Marktanteil hierzulande seit Jahrzehnten führend. Zunehmende Digitalisierung und das vernetzte Wohnen sorgen für mehr Wachstumspotenzial denn je, vor allem im Connected-Home-Bereich. Doch wie wird man modernen Kund:innenbedürfnissen im dynamischen Umfeld nachhaltig gerecht, ohne an Leuchtkraft zu verlieren? R&D-Director Jürg Sprecher und Jakob Fritsche, Leiter Elektronik-Entwicklung, verraten es uns.
Die Tochtergesellschaft der Weltmarke Schneider Electric hat ihren Hauptsitz in Horgen und ist auf Elektroinstallation spezialisiert, was Schalterdesign, Heimautomation und Elektroverteilung in Wohnungen wie Gebäuden beinhaltet. Und ermöglicht damit Schweizer:innen die intuitive Nutzung ihrer Lebensräume. Unangefochtene Bestseller sind ihre Lichtschalter und Steckdosen, die zu 90% über den Elektrogrosshandel an Elektroinstallateur:innen verkauft werden. Intern nennt man diese liebevoll Feller-Fans, denn schliesslich geniesst man bei dieser Zielgruppe einen ausgezeichneten Ruf. Das verdankt man der Benutzer:innenfreundlichkeit und der langen Lebensdauer der Produkte, aber vor allem auch dem zuvorkommenden Kund:innenservice. Kein Wunder, ist man Marktführer.
Feller-Management-Teammitglied Jürg Sprecher erklärt dazu: «Wir sind stolz darauf, unseren Kund:innen ein smartes Gesamtpaket zu bieten, das den ganzen Lebenszyklus bedient – von der Produktidee über den Verkauf bis hin zu Schulungen, Support und Unterhalt. So bleiben wir nahe bei den Kunden:innen, ja, wir sind im ständigen Dialog mit ihnen. Das wird äusserst geschätzt, vor allem bei den Hunderten von Schweizer Kleinbetrieben, die den Grossteil unserer Kundschaft ausmachen.»
«Dank Feller Registry überwachen wir den Produktionsprozess nicht nur, wir optimieren ihn gleichzeitig. So produzieren wir schneller, effizienter und hochwertiger denn je.»
Vom mechanischen zum digitalen Schalter
Die Digitalisierungsreise von Feller begann 1990 mit der Einführung von Tastern für das offene Bussystem EIB (Europäische Installationsbus), heute KNX (Konnex-Bus), ein weltweit anerkannter Standard für ein Bussystem innerhalb der Gebäudeautomation. Der nächste Innovationsschub folgte 2002 mit dem proprietären zeptrion-System, womit man quasi Licht und Strom des ganzen Hauses steuern konnte. Nun hätte man zeptrion updaten können. Da aber das Produkt bereits vor über 15 Jahren auf den Markt gekommen ist, wies zeptrion Einschränkungen auf, die es schwierig machten, auf diesem Weg weiterzugehen.
Die Technologie hat – dank Smartphones, Apps, Wi-Fi und Internet of Things – einen Quantensprung gemacht, wie die Benutzer:innen selbst. Zeptrion hat auch kaum Daten generiert, die die Produktentwicklung fördern; man kennt zwar die Verkaufszahlen, generierte aber keine Informationen über Anwendung, die Grössen oder die Topologie der Anlagen – was somit nicht ins Produktdesign einfliessen konnte. Bei Feller wurde man sich zunehmend bewusst, dass ein Nachfolgeprodukt von zeptrion entwickelt werden muss. Eines, das bestehende Vorteile weiter ausbaut und Nachteile optimiert, aber gleichzeitig auch IoT-fähig ist. Und so wurde Wiser by Feller geboren.
Wiser by Feller – Connected Home auf dem nächsten Level
Mit der digitalen Heimautomationslösung Wiser by Feller kann man seine im Haus verteilten elektronischen Geräte einfach via App vom Smartphone aus kontrollieren. Der Clou: Wiser ist kinderleicht zu installieren und zu bedienen. Doch wie wurde dieses Produkt kreiert?
Als Erstes stellte sich Feller die Frage, was es denn überhaupt alles braucht, um ihre Geräte IoT-fähig zu machen. Zentrales Element hierbei ist, dass die Geräte bereits in der Produktion richtig konfiguriert werden, unter anderem mit einem Geräteschlüssel. Dieser Schlüssel ist ein sogenanntes digitales Zertifikat, das sicherstellt, dass jedes einzelne Gerät authentisiert und autorisiert werden kann. Also konstruierte Feller zusammen mit Ergon ein brandneues Cloud-basiertes IoT-Produktionssystem namens Feller Registry. Dieses sorgt mit dem digitalen Zwilling dafür, dass der ganze Lebenszyklus der Geräte bereits in der Produktion beginnt. Die Lösung wurde auf AWS realisiert und verwendet Services wie ECS Fargate, RDS und SQS. Jürg Sprecher fügt an: «Ohne Feller Registry könnten wir gar keine IoT-fähigen Geräte produzieren, weil wir zwei verschiedene Fabrikationsstandorte haben. Denn dadurch stehen uns alle Produktionsdaten beiderorts in Realtime zur Verfügung. Kommt ein vorproduziertes Gerät aus dem Standort in Riga nach Horgen, können hiesige Anlagen es dank den Infos aus der Cloud perfekt zu Ende konfigurieren. Wir überwachen mit der Feller Registry den Produktionsprozess und optimieren ihn gleichzeitig; und produzieren so schneller, effizienter, und hochwertiger.»
Nebst Feller Registry war die zweite Hauptzutat bei der Entwicklung von Wiser by Feller der IoT Hub. Dank dieser massgeschneiderten IoT-Plattform kann Feller sämtliche IoT-Geräte steuern, verwalten und updaten. Zudem empfängt Feller damit wichtige Telemetrie-Daten, die helfen, Produkte und Installationen im Detail zu verstehen, zu supporten und schnell zu verbessern. Auch ist es der IoT Hub, der es Endkund:innen erst ermöglicht, ihr Haus via App zu steuern. Jakob Fritsche ergänzt: «Mit ihrer langjährigen Erfahrung in den Bereichen IoT und Cybersecurity ist Ergon die perfekte Partnerin für dieses Projekt.»
«Automatisierung hin oder her, man muss auch in Zukunft merken, dass bei all unseren Produkten der Mensch im Zentrum steht – und davon profitiert. Denn der Mensch hat immer Zukunft.»
Automatisierung, mit Menschlichkeit
Nicht nur die Elektroinstallateur:innen und Endkund:innen sind zufrieden – intern ist man zu Recht stolz auf die neue Ära der agilen Gesamtlösung, die von Mechanik und Firmware über Verpackung bis hin zur Industrialisierung geht. Die zukunftsorientierte Automation hat bei Feller den Hunger nach Innovation und Skalierbarkeit geweckt. Wiser war nur der Anfang, nun möchte man die Technologien dieses Produkts – wie Feller Registry und den IoT Hub – und die Learnings für weitere Produktefamilien adaptieren.
Doch es gibt eine Sache, die man bei Feller nie automatisieren will: Menschlichkeit. «Bei uns geht es sehr persönlich zu und her. Wir haben eine Start-up-Mentalität – obwohl unsere Firma schon über 110 Jahre auf dem Buckel hat», schmunzelt Jakob Fritsche. «Automatisierung hin oder her, man muss auch in Zukunft merken, dass bei all unseren Produkten der Mensch im Zentrum steht – und davon profitiert. Denn der Mensch hat immer Zukunft.»
Unsere Homeoffice-Learnings
Zukunftsorientiertes Denken zahlt sich aus
Wir hatten unser Flex-at-Work-Programm schon vor dem Lockdown eingeführt, heisst: alle Mitarbeiter:innen können zwei Tage pro Woche von zu Hause aus arbeiten. Die ganze Infrastruktur war bei uns also bereits vorhanden.
Mobiles Arbeiten steigert die Effizienz
Ob Pandemie oder nicht, in einer globalen Welt muss man remote arbeiten können. Bei uns sind alle längst mit Laptops ausgestattet, was zu einem Effizienzschub führte. Alts Teil eines weltweiten Konzerns denken wir sowieso grösser.
Schlankere Bewerbungsprozesse
Bei Videokonferenzen ist die Terminfindung viel einfacher und die Gespräche sind fokussierter. Klar, beim zweiten Gespräch ist es von Vorteil, wenn man Bewerber:innen persönlich kennenlernt. Das Erstgespräch klappt jedoch wunderbar remote.