Vernissage für den Informatik-Scherenschnitt

22.04.2016

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Die Schweizer Künstlerin Julia Gehring hat für Ergon einen Informatik-Scherenschnitt gemacht. In 160 Stunden präziser Handarbeit hat sie damit ein Unikat geschaffen. Seit 22. April 2016 hängt das Kunstwerk nun in einem drehbaren Holzrahmen in unserem Eingangsbereich.

 

Wir haben Julia Gehring zu ihrer Arbeit befragt.

Wie entsteht ein Scherenschnitt?

Bei mir gehören folgende Arbeitsschritte dazu: Idee, Skizzen, Bilder sammeln, exaktes Zeichnen, Durchpausen der Zeichnung auf Scherenschnittpapier, Ausschneiden, Pressen, Aufkleben. Zu 90 % schneide ich mit einer kleinen Scherenschnittschere, die normalerweise für Augenoperationen verwendet wird, die restlichen 10% mit einem Skalpell. Für den vorliegenden Scherenschnitt brauchte ich ungefähr 160 Stunden.

Welches sind die heikelsten Momente im Arbeitsprozess?

Sobald das Bild auf das 40 g/m2 dünne Scherenschnittpapier gepaust ist, ist alles sehr heikel. Beim Schneiden muss man sehr aufpassen, wobei man Fehler beim Schneiden in der Regel reparieren kann, und natürlich danach beim Aufkleben. Das muss dann einfach klappen, sonst hat man ein Problem.

Was fasziniert dich am Thema Scherenschnitt?

Das Filigrane, die Details, die Muster, Ornamente und Strukturen. Dass man mit ganz simplen Bildern arbeiten muss und das Endprodukt trotzdem nie platt oder langweilig wirkt. Der ganze Prozess ist sehr meditativ, und wenn man das Bild aufklappt, der Moment, in dem man sieht, wie es wirkt, das ist einfach toll!

Das Arbeitsgebiet der Informatik ist sehr weit von deinem eigenen entfernt – kannst du dem Thema dennoch etwas abgewinnen?

Durch die Zusammenarbeit mit Ergon ist es mir etwas nähergekommen. Ich finde das ganze Gebiet sehr interessant, stehe vielem aber auch kritisch gegenüber.

 

Julia Gehring ist gelernte Buchhändlerin und hat einen BA of Fine Arts von der ZHdK.