Corris – digitales Fundraising

02.05.2016 – Geschäftsbericht 2015

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Die Firma Corris bietet Fundraising-Dienstleistungen für rund 30 Non-Profit-Organisationen wie Helvetas, WWF oder Pro Infirmis an. Anstelle einer Präsentationsmappe auf Papier zeigen die Spendensammler von Corris heute Bilder und Filme auf einem iPad. Auf dem gleichen Gerät erfassen sie Adresse und Kontodaten der Spender.

 

Sie stehen am Ausgang des Bahnhofs oder auf einem belebten Platz in der Innenstadt: Junge Leute, die bei Passanten Spenden für ein Hilfswerk sammeln. Bis vor Kurzem arbeiteten diese «Dialoger» mit einer Präsentationsmappe. Erklärte sich ein Passant bereit zu spenden, füllte der Dialoger ein Formular aus und liess den Spender unterschreiben. Im Backoffice von Corris wurden die Daten anschliessend elek­tronisch aufgenommen und bei der Bank wurde ein Last­schriftverfahren (LSV) ausgelöst.

Tablet statt Präsentationsmappe

Mit dem Aufkommen der Tablet ­Computer überlegte sich Corris, die Daten elektronisch vor Ort aufzunehmen: «Die Datenqualität stand im Vordergrund. Und wir wollten auch einen zeitgemässen Auftritt. Mit einem Tablet lassen sich Informationen vielfältiger und interaktiver vermitteln als mit einer Präsentationsmappe», erklärt Baldwin Bakker, Geschäftsführer von Corris.

 

Auf dem Markt gab es bereits entsprechende mobile Lösungen, jedoch erfüllte keine die Anforderungen der Schweizer Banken, die für ein LSV eine Unterschrift auf Papier verlangen. Ausserdem musste es möglich sein, Daten auch im Offline-­Modus zu erfassen. Corris beschloss, eine eigene Applikation entwickeln zu lassen, und entschied sich für eine Zusammenarbeit mit den Experten von Ergon.

Den Drucker im Rucksack

Im Oktober 2013 startete Ergon mit der Umsetzung. Erst musste entschieden werden, auf welcher Plattform die Lösung basieren sollte. Zur Diskussion standen Android, iOS oder HTML5. Ergon hat das Know-­how für alle drei Systeme und stand Corris bei der Wahl beratend zur Seite. Corris entschied sich für iOS von Apple.

 

Die Vorschrift der Banken, das Spendenformular auf Papier zu unterschreiben, war eine zentrale Anforderung an das Projekt und wurde mit dem Einsatz eines mobilen Druckers gelöst. Die Dialoger tragen das System in einem kleinen Rucksack mit: Ein batteriebetriebener Accesspoint baut am Stand ein geschütztes WLAN auf, über das die Tablet-­Computer mit dem Drucker kommunizieren. Der Accesspoint hat eine GSM-­Verbindung zu den Servern von Corris. Dort werden die Daten der Spender gespeichert und die Präsentationen für die Dialoger geholt.

Online- und Offlinemodus

Eine weitere Anforderung war, den Dialogern die Arbeit im Online-­ und Offlinemodus zu ermöglichen. Wenn der Accesspoint keinen Internetzugang hat, zum Beispiel in einer Unterführung, speichert die App die Daten lokal auf dem Tablet. Sobald das Internet wieder zur Verfügung steht, werden sie an die Server gesandt.

Schritt in die digitale Welt

«Für uns war die Corris-­App ein grosses IT-­Projekt. Die Anwendung hört sich auf den ersten Blick einfach an, ist aber nicht trivial, wenn man beispielsweise den Offlinebetrieb anschaut. Ergon stand uns als erfahrene Partnerin während des ganzen Projekts auch beratend zur Seite», meint Baldwin Bakker.

 

Die App ist für Bakker ein wichtiger Schritt in die digitale Welt. «Wir können nun auch Spenden über das Mobiltelefon entgegennehmen. Der Dialoger gibt die Nummer in die App ein und der Spender muss den Betrag nur noch per Telefon quittieren.» Social Media wurde ebenfalls integriert: Spender können aus der App personalisierte Fotos für die Weiterempfehlung der Hilfsorganisation erstellen. Seit der Lancierung hat Ergon gemeinsam mit Corris die App weiter ausgebaut. Mittlerweile erfassen die Dialoger auch ihre Arbeitszeiten via Tablet. Die gute Zusammenarbeit wurde belohnt: Für die Corris-­App gewannen Corris und Ergon Bronze in der Kategorie Enterprise beim Best of Swiss Apps Award 2015.